- arabische Sprache.
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Die arabische Sprache bildet mit der äthiopischen den südwestlichen Zweig des semitischen Sprachstammes (semitische Sprachen). Unter ihren zahlreichen Dialekten wurde der der Sabäer und Minäer im Süden am frühesten aufgezeichnet. Dieses Südarabische lebt heute nur noch in wenigen Volksdialekten fort: so in Mahra (östlich von Hadramaut, Mehri) und auf der Insel Sokotra (Sokotri). Das Nordarabische, die Sprache des Korans, hat nicht nur die südarabische Schriftsprache verdrängt, sondern mit dem Siegeszug des Islam (7. Jahrhundert) das Arabische in Vorderasien bis nach Zentralasien, Nordafrika und Spanien verbreitet. Es beruht auf der gegen 500 n. Chr. unter den Beduinen des inneren arabischen Hochlandes aufgekommenen, über den Stammesdialekten stehenden Dichtersprache. Sie hat manche Eigentümlichkeit des ursemitischen Laut- und Wortbestandes bewahrt und Flexion und Syntax zu reicher Ausdrucksfähigkeit entwickelt. Auch die islamischen Völker, die der Arabisierung widerstanden (Perser, Türken, Berber, Inder, Malaien u. a.), bedienten sich des Arabischen als religiöser und gelehrter Schriftsprache. Dieses Mittelarabische wird bis in die Gegenwart von den Gebildeten der islamischen, besonders der arabischen Länder gepflegt.Daneben haben sich seit dem hohen Mittelalter arabische Dialekte herausgebildet. Sie sind vollgültig ausgeprägte Umgangssprachen des täglichen Lebens bis in die obersten Gesellschaftsschichten, auch für Themen des geistigen Bereichs. Fünf Hauptgruppen lassen sich unterscheiden: 1) Halbinsel-Arabisch (Nord-, Süd- und Ostarabisch oder Omanisch, das auch auf Sansibar gesprochen wird); 2) Irakisch; 3) Syrisch-Palästinensisch; 4) Ägyptisch-Sudanesisch; 5) Maghrebinisch (nach Ländern unterschiedlich ausgeprägt). Alle diese Mundarten gliedern sich in verschiedene Untergruppen; die östlichen sind den Sprechern der westlichen (und umgekehrt) nicht immer oder kaum verständlich. Das Ägyptische nimmt eine gewisse Vorrangstellung ein. Eine besondere Mittlerrolle kommt dem modernen Hoch- oder Schriftarabisch zu, v. a. durch die Massenmedien Presse, Hörfunk, Fernsehen und Film. Es steht in der Tradition des Mittelarabischen.Grammatiken. Modernes Hocharabisch und klass. Arabisch:W. Fischer: Gramm. des klass. Arabisch (1972);C. P. Caspari: A grammar of the Arabic language, hg. v. W. Wright, 2 Bde. (a. d. Dt., Beirut 31974);V. Cantarino: Syntax of modern Arabic prose, 3 Bde. (Bloomington, Ind., 1974-76);H. Klopfer: Modernes Arabisch, 3 Bde. mit 10 Kassetten (1-41979-83);M. H. Bakalla: An introduction to Arabic language and literature (London 1981);A. A. Ambros: Einf. in die moderne arab. Schriftsprache (31982);A. A. Ambros: u. E. Ambros: Arab. Mindestwortschatz u. Glossar zur »Einf. in die moderne arab. Schriftsprache« (1976);Grundr. der arab. Philologie, hg. v. W. Fischer, Bd. 1: Sprachwiss. (1982);W. Fischer,: u. O. Jastrow: Lehrgang für die arab. Schriftsprache der Gegenwart, Bd. 1 mit Beiheft u. 15 Kassetten (31982);C. Brockelmann: Arab. Gramm. (221985).Sprachführer und Einführungen in Dialekte:A. Willms: Einf. in das Vulgärarabische von Nordwestafrika (Leiden 1972);W. Diem: Hochsprache u. Dialekt im Arabischen. Unters. zur heutigen arab. Zweisprachigkeit (1974);T. Borg: Ägyptisch-Arabisch für Ausländer (1980);H. Kühnel: Sprachführer Dt.-Syroarabisch (Leipzig 31980);M. H. Bakalla: Arabic linguistics. An introduction and bibliography (London 21983);M. Ahmed: Lb. des Ägyptisch-Arabischen (21983);K. Munzel: Ägyptisch-arab. Sprachführer (21983);E. Kuhnt: Syrisch-arab. Sprachführer (21984).Wörterbücher:A. Wahrmund: Hwb. der arab. u. dt. Sprache, 2 Bde. (1898, Nachdr. Graz 1970);G. Schregle: Dt.-arab. Wb. (1974);G. Schregle: Arab.-dt. Wb., auf 2 Bde. ber. (1981 ff.);Langenscheidts Taschen-Wb. Arabisch, hg. v. G. Krotkoff u. a. (1977);Wb. Deutsch-Arabisch, bearb. u. hg. v. G. Krahl (Leipzig 51983);Pons-Reise-Wb. Arabisch, bearb. v. R. G. Khoury (1984);H. Wehr: Arab. Wb. für die Schriftsprache der Gegenwart (51985).
Universal-Lexikon. 2012.